Kopfschmerzen sind ein sehr komplexes Thema und weit verbreitet.
Die folgenden Einteilungen sind nicht abschließend und nur sehr oberflächlich. Allerdings soll dieser
Artikel auch allgemeinverständlich und hilfreich vor allem für Nichtmediziener sein.
Ich werde nur Hilfsmittel empfehlen, die auch in der Physiotherapie zum Einsatz kommen. Das Feld
der Pharmakologie, sprich der Medikamente bleibt hier außen vor.
Um unnötige Fremdwörter zu vermeiden werde ich auch Metaphern verwenden, wie zum Beispiel
„Opfer“ (tut weh, ist aber nicht die Ursache) und „Täter“ (die Ursache).
Auf Sonderformen die auf Tumore, Verletzungen oder erblich bedingte Fehlstellungen hervorgehen
wird hier nicht eingegangen.
Beginnen wir mit der Gliederung der Symptome / Beschwerden.
Wie fühlt sich der Schmerz an und wo ist er lokalisiert.
Man unterscheidet zwischen dumpfem Schmerz und hell, klar stechendem Schmerz und kolikartigem
Schmerz.
Zur Lokalisation unterscheidet man den generalisierten Schmerz im gesamten Kopf, einseitigen
Schmerz, Nacken / Hinterkopfschmerz, Augen / Augenhintergrundschmerz und Schmerz der Schläfen
und des Kiefers.
Diese groben Einteilungen sind wichtig, um eine erste Einschätzung zu erhalten, wo sitzt der Täter
und was sind die Opfer. Dies ist wichtig, um bei der Wahl der Therapie die richtigen Ansätze zu finden.
Beginnen wir mit dem häufigsten Kopfschmerz, dem Verspannungskopfschmerz.
Dieser ist in der Regel alltagsbedingt und wird durch Stress, einseitige Haltung, Schlafmangel,
Unterzucker, Flüssigkeitsmangel, ect. verursacht.
Diese Art von Kopfschmerz beginnt meist schleichend im Nacken und zieht sich dann über den
gesamten Kopf. Häufig zu beobachten ist dabei die Form des kombinierten Nacken –
Augenschmerzes.
Zu behandeln ist diese Art natürlich mit dem Abstellen der auslösenden Faktoren.
Desweiteren empfiehlt sich eine Haltungskorrektur (Kopf wieder in eine Achse mit der Wirbelsäule
bringen), eine heiße Dusche zur Entspannung, ein leichtes Massieren der vorderen Halsmuskels,
sowie die Bewegung des Kopfes in alle Richtungen, sowohl Rotation als auch Seitneigung.
Eine zusätzlich auftretende Variante des Verspannungskopfschmerzes ist die Migräne.
Hierbei kommt zur „normalen“ Verspannung noch ein Gefäßspasmus (Verkrampfung) der Arterie
Vertebrales (Blutgefäß in der Halswirbelsäule) hinzu. Dies hat zu Folge, dass das Kleinhirn mit dem
Gleichgewichtszentum, dem Sehzentrum und dem Brechzentrum nicht mehr optimal mit Blut versorgt
werden und es somit zu Phänomenen wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und
eben starken Kopfschmerzen kommt. In diesem Fall helfen nur sofortige Ruhe, Wasser, langsame
Kopfbewegungen und ein dunkler Raum. Zusätzlich empfehle ich die 15 minütige Benutzung einer
Fakiermatte.
Eine weitere Ursache für Kopfschmerzen können Entzündungen der Gelenke der Halswirbelsäule und
des Kiefers sein. Diese sind vom Charakter oft klar stechend und mit Bewegungseinschränkungen in
den betroffenen Gebieten verbunden. Gründe für diese Art von Kopfschmerz sind zum Beispiel ein
Zug, Überanstrengung, Stress, einseitige Haltung über einen längeren Zeitraum, ect.
Da es sich hierbei um eine körpereigene Entzündung handelt (biochemische Entzündungsstoffe
werden ausgeschieden), kommt es als Folge zum vermehrten Ausschütten von Fibrien. Dies ist ein
Gewebskleber der dazu führt die Faszien der Muskeln, die Sehen und Bänder in der funktionellen
Umgebung zu verkleben. Dass wiederum führt zu einen Beeinträchtigung der Bewegung.
Ein deutliches Kennzeichen einer beginnenden Verklebung ist unter anderem das Gefühl Sand im
Getriebe zu haben, ein knirschendes Gefühl und auch Geräusch in dieser Region. Dies ist ein
Zeichen, dass die Gleitfähigkeit der Muskeln, Sehnen und Bänder nicht mehr optimal funktioniert.
Hier zum besseren Verständnis, Knacken und Knirschen im Körper kommen NICHT von Knochen
oder vermeintlich verschobenen Wirbeln! Wenn Knochen knacken oder knirschen, sind sie kaputt und
gebrochen. Diese Geräuschphänomene kommen häufig eben von den oben genannten
Verklebungen.
Hier sind zur Selbstbehandlung vor allem Bewegung, mechanische und thermische Reize zu nennen.
Pilates, NIA, Rudergeräte, Laufen, Schwimmen, Sauna… sind sehr wirksame Mittel gegen diese Form
von Schmerzzuständen.